"Mit LYCHEN 92 gelingt Constanze Klaue ein feinfühliger und authentischer Blick auf die Vergangenheit. Aus der Perspektive des 12-jährigen Moritz erzählt sie im Mikrokosmos des Zeltplatzes berührend und komisch von den großen und kleinen Konflikten der Nachwendezeit. Dabei gelingt es ihr das gesellschaftlich Große in das persönliche Kleine zu übertragen. Die liebevoll gezeichneten Figuren, die bis ins letzte Detail stimmende Ausstattung und die gekonnte Inszenierung von komischen und herzzerreißenden Momenten machen diesen Film zu einem meisterhaften Seherlebnis."
(Jurybegründung First Steps)
"Es gibt verschiedene Arten, das Schwimmen zu lernen. Man kann langsam herangeführt oder überraschend ins Wasser gestoßen werden. Letzteres kann dazu führen, dass man sich gar nicht mehr ins Wasser traut. Durch Kinderaugen erleben wir die Identitätskrise einer Familie nach dem Zusammenbruch der DDR und die dadurch entstehende Sehnsucht nach Zugehörigkeit - ohne Zeigefinger, humorvoll und tiefgründig. Der Film ruft nach einem Dialog auf Augenhöhe, um dabei gezielt Unterschiede zwischen Ost und West zu benennen, anstatt die Gleichmachung zu idealisieren. Nur durch die Aufarbeitung der Identitätskrise haben wir vielleicht eine Chance den rechten Bewegungen in Deutschland entgegen zu treten."
(Jurybegründung Max Ophüls)
